schmuck und gesellschaft

 
 
 
 

Über Zierde und Verschönerung hinaus, erfüllt Schmuck den Charakter der Identitätsstiftung. 

Staatsmacht und Kirche nutzten ihn als Symbol ihrer Herrschaft. Früheste Schmuckstücke sind Zeugen für den Antrieb das Geschick der Hände bei der Reihung zu Ketten aus Naturfundstücken zu erproben. "Verbinden und unterscheiden" definiert Georg Simmel (1905) in seiner Philosophie der Mode die zwei Grundfunktionen des Schmucks. Das menschliche Bedürfnis nach Anlehnung und Verschmelzung konkuriert im Schmuck mit Unterscheidungsbedürfnis durch Heraushebung und Abgrenzung. 

Als Träger gesellschaftlicher Funktion dient der Schmuck der Kommunikation und Selbstkommunikation, definiert Rene König und Tillmann Habermas. Das "innere Wesen" und "Weltverstehen" in Verbindung mit Verständigung durch symbolische Formen zu erreichen erleutert "Ernst Cassierer" die Schmuckfunktionen. Glücksbringer, Talismane oder Trophäen unterliegen religiösen oder magischen Glaubensinhalten, deren Mystik sie unangreifbar macht. "Nichts ist komplizierter als das vermeintlich Schlichte" lautet ein Statement von Jil Sander. 

Die Formen der Kultpunkt Entwürfe für Schmuck haben sich über lange Zeiträume behauptet und entwickeln in der Gemeinschaft ihrer Träger(innen) deren beständige Begleitung.

 
Michael Bischoff